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Rezension: Someone Else – Laura Kneidl

1. Inhalt

Cassie und Auri sind beste Freunde, sie teilen ihre große Liebe für Fanasybücher, Cosplay und LARP und doch könnten sie manchmal nicht unterschiedlicher sein. Cassie ist introvertiert und denkt meist zu viel nach, Auri hingegen spielt Football und geht gern unter Leute. Doch die Gefühle, die sie füreinander hegen werden mit der Zeit immer größer und irgendwann müssen sie sich der Frage stellen, ob sie das, was sie haben aufs Spiel setzten wollen, um daraus mehr werden zu lassen.

2. Meinung

Als zweiter Teil der Someone Reihe waren Cassie und Auri natürlich keine Unbekannten mehr. Die beiden hatte man bereits im ersten Teil lieb gewonnen, was ihnen auf jeden Fall einen Sympathie-Bonus brachte, den vor Allem Cassie auch wirklich gebraucht hat. Doch fangen wir erstmal mit der Thematik an. Dachte ich am Anfang noch, dass ihr größtes Hindernis ihre unterschiedlichen Hautfarben sein würden, wo doch immer wieder angedeutet wurde, dass andere sie auf Grund dieses offensichtlichen Unterschiedes komisch beäugt haben, spielte dies kaum eine Rolle und wurde nur oberflächlich angekratzt. Natürlich kann ich verstehen, dass eine weiße Autorin anders über Rassismus schreibt, als eine PoC, trotzdem hätte ich mir gerade bei einem so wichtigen Thema mehr Tiefgang gewünscht. Tatsächlich stellte sich aber bald heraus, dass das größte Hindernis bei Cassie und Auri mangelnde Kommunikation heißt. Den Großteil des Dramas hätte man wesentlich schneller hinter sich lassen können, wenn man mal miteinander gesprochen hätte, gerade Cassie, die eigentlich vieles zerdenkt, hat anscheinend überhaupt kein Händchen dafür, sich in ihren besten Freund reinzuversetzen und seinen Standpunkt zu verstehen. Wo dann schon die Frage aufkommt, wie man so eng befreundet sein kann und doch so wenig vom anderen versteht. Es hat mich teilweise sehr frustriert zu lesen, wie sich bei Cassie schon wieder das nächste Drama hochgeschaukelt hat und Auri eigentlich gar nicht richtig zu Wort kam. Natürlich benötigt es einiges, seine Ängste so offen anzusprechen, aber gerade bei besten Freunden sollte das doch eigentlich nicht das Problem sein. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass sie das Gefühl hat, dass Auri durch das verschweigen von seiner Vorliebe für nerdige Hobbys auch einen Teil von sich zurückhält. Aber sich gleich einzureden, dass er sich damit auch von ihr und ihrer Freundschaft distanziert, geht denke ich etwas zu weit. Eine Freundschaft sollte eigentlich mehr sein als nur ein gemeinsames Hobby, auch wenn die Freundschaft teilweise auf diesem basiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, das Laura Kneidl zwar wieder bewiesen hat, dass sie einen tollen Schreibstil hat, der sich wirklich flüssig lesen lässt, wodurch man das Buch schnell durch hat, obwohl einige Passagen künstlich verlängert wurden. Doch leider kann ich mich für das Thema nicht erwärmen. Es hätte tiefgründiger sein können, weg vom gemachten Drama, hin zu einem wirklich wichtigen Thema, aber leider wurde ich dahingehend sehr enttäuscht. Es ist ein schöner Roman, wenn man nicht wirklichen Tiefgang erwartet und auf Drama steht, aber ansonsten leider eher enttäuschend.

Daher kann ich hier leider nur 2,5 von 5 Sternen vergeben.

Have a magical Day!

Anne

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