Rezension: Bring Down the Stars – Emma Scott
1. Inhalt
Als Autumn ihren Ex Freund mit einer Anderen erwischt, schwört sie der Liebe ab und will sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren. Das hält allerdings nicht lange an. Nach dem ersten Blickkontakt zwischen Connor und ihr flüchtet sie sich in die Bibliothek, wo sie Wes trifft und in ein Gespräch verwickelt wird, nur um kurz darauf Connor wieder gegenüberzustehen, der der beste Freund von Wes ist. Connor lernt schnell, dass Autumn anders ist als seine vorherigen Dates und bittet Wes um Hilfe, der selber Gefühle für Autumn hegt, denn dieser kann auf außergewöhnliche Weise mit Worten umgehen. Und so verliebt sich Autumn in Connors Charisma und in Wesˋ Worte, ohne zu davon zu ahnen.
2. Meinung
Um positiv zu starten sei gesagt, dass die Charaktere wirklich sehr unterschiedlich dargestellt sind, wodurch die Story ein ziemliches Spektrum an Charaktereigenschaften abdeckt. Connor stammt aus gutem Hause, was ihm viel Druck beschert, hat aber ein unglaubliches Charisma, Wes stammt aus ärmeren Verhältnissen und ist sehr einfühlsam und tut alles, damit seine Freunde zufrieden sind, auch wenn das heißt, sein Glück hintenanzustellen und Autumn ist liebenswürdig und etwas naiv, muss sich aber nicht nachsagen lassen, dass sie oberflächlich sei, denn das ist sie wirklich nicht. Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Handlung gut folgen, auch wenn einigen Stellen ziemlich drastische Cuts gemacht werden und man sich kurz fragt, ob man vielleicht gerade ganze Kapitel übersprungen hat. So geht es gerade noch um das erste Date zwischen Connor und Autumn, dann folgt ein Cut und plötzlich hat Connor Angst, dass Autumn sich trennen will, dass die beiden überhaupt schon richtig zusammen waren, hat man als Leser irgendwie verpasst. Außerdem weist die Handlung an einigen Stellen wirklich Schwachstellen auf, die mich so sehr beschäftigt haben, dass mich die Story nicht wirklich abholen konnte.
Zum einen habe ich überhaupt nicht verstanden, warum Autumn sich für Connor entscheidet. Klar er hat Charisma, aber bei den Treffen von Angesicht zu Angesicht laufen die Dialoge immer eher semi optimal, was sie anfangs auch abschreckt, aber durch Texte und ein Telefonat, was beides nicht von und mit Connor ist, wird sie plötzlich so überzeugt, dass sie diese Kommunikationsprobleme einfach ignoriert und sich in die Beziehung stürzt, wo ich mich dann schon frage, was für eine Art von Beziehung das sein soll, wenn man nicht richtig miteinander reden kann.
Zum anderen verstehe ich die ganze Person Connor nicht. Er ist anscheinend trotz der langjährigen Freundschaft mir Wes nicht mal ansatzweise dazu im Stande ihn zu durchschauen. Wie kann ein bester Freund nicht sehen, wenn der Andere jemanden toll findet. Ok, Wes streitet es bei Nachfrage ab, aber spätestens, als das Gedicht auftauchte und Connor wusste, dass Wes es geschrieben hat, müsste er doch, bei der Wortwahl, stutzig werden. Selbst wenn Wes sagt, dass Autumn quasi nur als Vorlage gedient hat, war das Gedicht doch nun wirklich mehr als eindeutig. Ich meine es geht darum, wie er sich selbst befriedigt, während er an sie denkt. Sollten da bei einem besten Freund nicht dann doch mal alle Sirenen losgehen? Das ist wie ein Wink mit dem Zaunpfahl oder besser noch mit dem ganzen Zaun samt Haus und Grundstück. Außerdem sieht er anscheinend überhaupt kein Problem darin, seine Freundin zu Belügen und die gesamte Beziehung auf ein Gerüst aus Lügen aufzubauen, obwohl er mehrfach betont, dass ihm die Beziehung wichtig ist. Ein Moralischer Kompass ist bei ihm scheinbar nicht vorhanden. Das Connor mehr so der Typ für Kopf aus und einfach drauf los ist, zeigt sich auch in seiner Entscheidung sich bei der Army zu melden, natürlich ohne vorher mal drüber nachzudenken, was das heißen könnte oder sich mit engen Vertrauten wie Autumn und Wes auszutauschen. Er ist so verbohrt, dass er lieber sein Leben aufs Spiel setzt, als sich von seiner Familie und den damit verbundenen Geld zu distanzieren.
Wobei bei dem Thema Army ist Wes auch nicht wirklich besser. Also ich verstehe, dass Wes Connor sehr dankbar ist, für alles was dieser über die Jahre selber oder durch seine Familie für Wes getan hat. Daher kann ich noch verstehen, dass Wes einen Schritt zurücktritt und der Beziehung zwischen Connor und Autumn nicht im Weg stehen will, es erklärt eventuell auch noch diese kleine persönliche Folter, die er sich aufbürdet indem er Connor durch Texte oder Telefonate mit Autumn hilft. Aber bei diesem Thema Army kam mir Wes dann langsam wie ein kleiner Lemming vor, der immer schön folgt und diese Dankbarkeit sogar über sein eigenes Leben setzt, was mir dann doch etwas to much war.
Doch trotz der vielen Schwächen, die die Handlung für mich aufweist, hat mich der Cliffhanger dann wirklich mitgenommen und ich werde auch den zweiten Teil lesen, weil ich dann doch wissen möchte, wie es weitergeht. Ich habe auch Hoffnung, dass der zweite Teil vielleicht besser wird, aber das wird sich dann zeigen.
Doch auch mit dem gelungenen Cliffhanger, bleibt es dabei, dass ich mich während des Lesens großteils über die Protagonisten aufgeregt habe und die Story mich einfach nicht gecatcht hat.
Daher kann ich hier nur 2 von 5 Sternen vergeben.
Have a Magical Day
Anne